internationales
Kulturprojekt
1 LKW
1 Leinwand
1 Generator
100 deutsche Filme
 
 
 
Die Premiere - Tour 2011
Drei Tage vor der Abreise haben wir endlich alles zusammen. Der Wiesbadener Kurdirektor besorgt uns eine Faltleinwand, der LKW ist frisch lackiert (danke Markus!), Ralf schweißt den Rahmen fertig, und den erschreckend teuren Honda-Generator können wir gebraucht erstehen.
 
Den Ratschlag des freundlichen Beamer-Fachverkäufers ignorieren wir. Er meint: „Der günstigste Beamer, den ich ihnen für ihr Vorhaben empfehlen kann, liegt bei 15.000 Euro.“ Wir entscheiden uns dann doch für ein Modell, welches nur drei Prozent dieses Preise kostet. Und um es schon vorweg zu nehmen: Die Bildqualität bei den Screenings war sensationell.
 
Wir fahren zügig durch Frankreich bis in die Camargue ans Mittelmeer. Dort gibt es Flamingos, Stiere, die berühmten weißen Pferde, Wind und endlose Strände. Hier treffen sich in den Sommermonaten Aussteiger, Piraten und sonstige Lebenskünstler. Aus Treibholz und alten Brettern zimmert man sich eine Hütte zusammen, und genießt das Leben bis die Behörden den Strand Ende August wieder schließen. Ein wunderbarer Ort für unsere erste open-air Kinoveranstaltung!
 
Wir sind tatsächlich etwas nervös. Der erste Aufbau dauert etwa eine Stunde. Aber dann schnurrt der Generator, die Sonne geht unter, die Mücken kommen und wir starten - 30 Meter vom Meer entfernt - unser erstes Screening. Nach jedem der acht Filme, die wir an diesem Abend zeigen, wird kräftig applaudiert. Die 7 (sieben) Zuschauer legen sich mächtig ins Zeug. Tja. Die Piraten sind wohl alle auf Beutefahrt ... aber das macht nichts. Das war unsere Premiere und wir freuen uns, dass die Technik und das ganze Drumherum geklappt haben.
 
Bei den weiteren Screenings die wir in der Provence und den Cevennen durchführen, steigen die Zuschauerzahlen stetig an. Über fünfzig (50!) zählen wir bei einer Veranstaltung an der Ardeche.
 
Es geht uns schließlich nicht um Rekorde und „Einschaltquoten“, sondern darum, mit den Menschen, die mit uns vor der Leinwand sitzen in Kontakt zu kommen. Und das ist definitiv geglückt.
 
Es ist jedes Mal eine Atmosphäre wie am Lagerfeuer. Unsere nicht ganz perfekten Ansagen in Französisch sorgen für Heiterkeit, immer wieder wird geklatscht und gelacht. Einige Zuschauer sind irritiert, dass die Veranstaltung tatsächlich kostenlos ist. „Diese Filme sind unser Mitbringsel, unser Geschenk an das Land, welches wir bereisen“ , sagen wir immer wieder.
 
... bis hier hin für heute. Der Bericht wird baldmöglichst vervollständigt.